Inhalt
Der elfjährige Jonas steht am Beginn seiner Sommerferien und wünscht sich sehnlichst, diese mit seinem Opa Bernhard in der Slowakei zu verbringen. Er erhofft sich auf einer Bootstour mehr über seinen kürzlich verstorbenen Vater zu erfahren. Doch seine Mutter hat anderes vor und bereits einen Urlaub an der Ostsee geplant. Jonas reißt deshalb kurzerhand aus und fährt allein zu seinem Opa. Dort angekommen muss er aber schnell realisieren, dass von seinem lebensfrohen Opa nicht mehr viel vorhanden ist: Er lebt zurückgezogen im Ruhestand, vertreibt sich die Tage allein mit Kreuzworträtseln und distanziert sich von seiner Nachbarschaft. An aufregende Bootsfahren hat er lange nicht mehr gedacht. Zusammen mit dem Nachbarskind Alex versucht Jonas nun wieder mehr Freude und Aufregung in das Leben seines missmutigen Opas zu bringen. Dabei gerät er nicht nur in allerhand aufregende Abenteuer, sondern lernt auch mit dem Tod seines Vaters zurechtzukommen.
Umsetzung
Zunächst ist SOMMER-REBELLEN ein farbenfroher, beschwingter und mit viel Leichtigkeit und Witz erzählter Sommerfilm für Kinder. Doch unter der sonnendurchfluteten Fassade verbirgt sich eine durchaus ernste Geschichte über die Beziehung von Kindern zu ihren Großeltern und den individuellen Umgang mit Tod und Verlust. Sowohl Jonas als auch seinem Opa gelingt es zunächst nicht, über die eigenen Verlusterfahrungen zu sprechen. Beide verstricken sich in unterschiedliche Lügengeschichten und bewegen sich erst langsam aufeinander zu. Erzählt wird aus Jonas' Perspektive, die Kamera ist nah an ihm dran, begleitet ihn durch seinen Sommer und zeigt wie er lernt, seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen. Eine sommerliche Atmosphäre entsteht durch die kräftige, helle Farbgebung. Dazu gewinnt der Film an Tempo durch die vielseitige musikalische Gestaltung und die Einbindung verschiedener Songs, welche die Ereignisse auf der Tonspur aufgreifen und verdichten.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Zu Beginn des Films idealisiert Jonas seinen Opa und träumt von einem abenteuerlichen Urlaub in der slowakischen Natur. Zum Einstieg in das Gespräch können die Schülerinnen und Schüler von eigenen Sommerabenteuern, aber auch von Erlebnissen mit den Großeltern berichten. Hier regt der Film an, über das Leben der ältesten Mitglieder unserer Gesellschaft nachzudenken. In einer Dialogsequenz im letzten Drittel des Films fragt Jonas seinen Opa, ob er Angst vor dem Tod habe. Es entspinnt sich ein Gespräch über individuelle Ängste und Strategien, diese zu überwinden. Behutsam und altersgerecht können hier Vorstellungen vom Leben nach dem Tod thematisiert und aufgegriffen werden. Darüber hinaus kann anhand ausgewählter Szenen die Figurenentwicklung von Jonas nachgezeichnet werden: Welche Wünsche und Ängste hat er zu Beginn des Films und wie lernt er diese mit Hilfe seines Opas, aber auch des Nachbarskindes Alex, zu überwinden? Hierbei sollten auch die o. g. filmischen Mittel, wie Farbgestaltung und Musik, aufgegriffen werden.