Inhalt
Wald und Wiese, die Elfenhügel und das Meer prägen das Sommerland. Hier lebt die junge Blumenfee Rosa in einem Rosenbusch. Morgens öffnet sie mit ihrem Zauberstab Blüten, nur um sich danach einsam zu fühlen, weil die Honigbiene und andere Tiere aus der Nachbarschaft zu beschäftigt sind, um mit ihr zu spielen. Auch weil die zaudernde Fee so allein ist, willigt sie spontan ein, den tapsigen Mäuserich Karl Gustav zu heiraten. Kurz darauf bereut Rosa die Idee, kann sich aber nicht wirklich durchsetzen. Rettung naht in Form des Schmetterlingsmädchens Silk, das so lässig ist wie ihre dunkelblaue Färbung. Die abenteuerlustige Silk inspiriert Rosa dazu, mutiger zu sein. Als ein Troll das Sommerland bedroht und Silk sowie andere Tiere und Fabelwesen in Stein verwandelt, fasst sich Rosa ein Herz und startet eine Befreiungsaktion.
Umsetzung
Stil und Ansprache erinnern an das seit 2004 etablierte Franchise rund um „Prinzessin Lillifee”, die dänische Kinderbuchvorlage zu „Rosa und der Steintroll” wurde aber bereits 1995 veröffentlicht. Karla Nor Holmbäck adaptiert die Geschichte als beschauliche Fabel, die Themen wie Einsamkeit und Mut an Kinder vermittelt. Die sanfte Musik und die liebenswerte Synchronisation sind dabei ebenso auf die Zielgruppe zugeschnitten wie die Dramaturgie, die sich in kleinen Schritten entfaltet. Dazu passt der übersichtliche Animationsstil mit dezentem Zweieinhalb-D-Effekt, der an Kinderzeichnungen anknüpft und etwa durch das Zeigen einer Mäusehöhle im Querschnitt auf leichte Orientierung setzt. Kleinere Spannungsszenen wie eine mit Bewegungsunschärfen gestaltete Verfolgungsjagd oder die Bedrohung durch eine Spinne werden mit kindgerechtem Humor aufgelockert.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die einfache Umsetzung ermöglicht eine erste Einführung in Filmsprache. So reflektiert die Farbgebung bestimmter Szenen deren Stimmung: Trauer oder Grusel sind in Grautönen inszeniert, eine Gefühlsszene ist indes rosa eingefärbt. Die Musik und die Liedtexte unterstreichen die jeweilige Gefühlslage. Inhaltlich behandelt der Film neben kinderfilmtypischen Themen auch Einsamkeit, die Rosa und der Steintroll unterschiedlich bewältigen. Rosas Frage: „Warum habe ich niemanden zum Spielen?“ knüpft dabei an die kindliche Erlebniswelt an, was einen Meinungsaustausch anregt. Einen Impuls dazu liefert auch Karl Gustav, der im Alleinsein Vorteile sieht. Eine Figurenanalyse kann Silks Einfluss auf Rosa beleuchten, die von der Freundin Selbstvertrauen lernt: „Denk mal ein bisschen an dich selbst!“. Erwähnung finden kann auch die sprechende Namensgebung: „Rosa“ greift äußere Attribute auf, „Silk“, das englische Wort für Seide, die Herkunft als Raupe. Problematisiert werden kann die naiv arrangierte Verlobung aus dem ersten Akt. Was bewegt Rosa dazu, wie reagieren die anderen Figuren darauf?