Inhalt
„Feminismus ist die erfolgreichste gesellschaftliche Bewegung unserer Epoche“ — mit diesem Zitat beginnt der Film. Regisseurin Katerina Mückstein betrachtet darin Feminismus aus sehr verschiedenen Perspektiven. In Gesprächen mit Expert*innen aus Gender-Studies, Politikwissenschaft, Biologie, Soziologie und Sexologie wird deutlich, dass Feminismus als vielseitige Bewegung unsere heutige Ökonomie, Kultur, Politik und vor allem unser Alltagsleben beeinflusst hat. In diesem Dokumentarfilm werden interessante und anspruchsvolle Fragen gestellt, denen die Analyse diverser Aspekte des aktuellen Feminismus zugrunde liegen. FEMINISM WTF versucht, Phänomene wie Machtstrukturen, toxische Männlichkeit, Genderrollen, Post-Kolonialismus, Eurozentrismus, Binarität und Kapitalismus kritisch zu diskutieren, um einen scharfen Blick auf aktuelle Krisen und emanzipative Potenziale des Feminismus zu werfen. Der Film verbreitet die Botschaft, dass Feminismus die Welt retten kann.
Umsetzung
Der Hauptteil des Films widmet sich inhaltlichen Fragen in Form von Interviews. Zwischensequenzen zeigen symbolhafte, körperliche Bewegungen, die von modernem Tanz und erotischen Küssen bis zu sportlichem Wettkampf reichen. Darüber hinaus sind im Film einige soziale Experimente zu Klischees der heteronormativen Sexualität, Genderrollen und Diskriminierungen (Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft etc.) zu sehen. Obwohl der Film einen starken dokumentierenden Charakter hat, spielt die Ästhetik eine zentrale Rolle, um die Vielfalt des Feminismus unserer Zeit darzustellen. Dafür nutzt die Filmemacherin eine besondere Bildsprache, harmonische Farbelemente, leichte Kamerabewegungen, symmetrische Mis-en-scène und symbolische Darstellungsweisen von Sexualität — stets mit dem Anliegen, die komplexen Themen des Filmes in ihrer Tiefe abzubilden. Eingeblendete Zitate weisen zudem an verschiedenen Stellen auf wichtige Fakten und Daten der Filminhalte hin.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Was haben Kolonialismus, Kapitalismus und patriarchale Strukturen mit Feminismus zu tun? — Warum ist Sorgearbeit durch Frauen immer noch kostenlos in unserer Gesellschaft? — Was bedeutet toxische Männlichkeit für Männer und Jugend? Solche und weitere Fragen werden im Film gestellt und von Expert*innen diskutiert. Sie könnten aber genauso als eine Grundlage für Diskussionen mit Schüler*innen dienen. Die Sequenzen vom Tanzen, Spielen und Küssen sind auf ihren sinnlichen Ausdruck bezogen und symbolisch aufgeladen, daher können sie sehr unterschiedlich interpretiert und verstanden werden. Wie verstehen Schüler*innen dieses harmonische Zusammenspiel der körperlichen Bewegungen und Kamerabewegungen? Wie interpretieren sie die Verbindung zwischen Farben, Räumen und tiefgreifenden Themen? Darüber hinaus bieten die Szenen von sozialen Experimenten im Film gute Möglichkeiten für gemeinsame Gespräche über die eigenen Erfahrungen der Schüler*innen in Bezug auf Feminismus, Ungleichheit oder Diskriminierungen.