Inhalt
Als Eva und Adam sich das erste Mal begegnen, ist da sofort eine große Anziehungskraft. Aber natürlich liegen die Dinge komplizierter: Eva hat gerade zusammen mit ihrer besten Freundin einen Anti-Jungs-Pakt geschlossen – eine Reaktion auf die Elternwelt, in der sich die Paare streiten, trennen oder schon getrennt haben. Und Adam hat mit seinem Umzug nach Göteborg seine beste Freundin in der Provinz zurückgelassen, die ihn mit einem Abschiedskuss ein wenig verwirrt hat. Eva und Adam müssen also noch Einiges klären, bevor sie sich richtig begegnen können. Die Regisseurin Caroline Cowan hat einen wunderbar humor- und temperamentvollen Film über die verwirrenden Gefühle der ersten Verliebtheit geschaffen – und nebenbei einen erfreulichen Beweis geliefert, wie selbstverständlich heute jenseits von traditionellen Geschlechterrollen und anderen Klischees Filme gemacht werden können.
Umsetzung
Eine klassische „boy meets girl“-Geschichte, aus beiden Perspektiven und entgegen gängiger Rollenbilder erzählt. In Parallelmontagen werden Evas und Adams Lebensumstände, ihre Gefühlslagen und Herausforderungen gezeigt, bevor sich ihre Wege kreuzen. Der Fokus liegt auf den beiden, aber sie handeln nicht im luftleeren Raum: ihr Umfeld – Eltern, Freunde, Geschwister und Schule – spielen im Film eine wichtige Rolle. Die Nebenrollen sind divers besetzt, ohne dies zu thematisieren. So elegant funktioniert der gesamte Film: Er erzählt subtil und konsequent jenseits von Klischees. Auf der emotionalen Ebene versucht Regisseurin Caroline Cowan nicht, alles an Dramatik rauszuholen, was eine Liebesgeschichte hergibt, sondern vertraut auf ihr Sujet. Die Szenen sind lebendig, komplex und auf den Punkt gebracht. Dabei einfallsreich, voller Lebensfreude und nicht zuletzt durch einen wunderbaren Cast glaubhaft und spannend.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der klassische Plot und die zwei gleichberechtigten Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, lädt dazu ein, sich mit der Dramaturgie des Films näher auseinander zu setzten. Die jeweiligen Erzählstränge von Eva und Adam können herausgearbeitet werden: Welche Hindernisse müssen sie überwinden? Wie interpretieren sie zu den verschiedenen Zeitpunkten die Situation? Welche Handlung leiten sie davon ab? Welche Ereignisse treiben die Geschichte voran? Auch die besondere Bildsprache des Filmes lohnt eine nähere Betrachtung. Für die Inszenierung der (Gefühls-) Welt der jüngeren Protagonisten bedient sich der Film einer anderen Bildsprache als bei der Inszenierung der Erwachsenen. Wie werden Adam und Eva ins Bild gesetzt? Wie nah kommt die Kamera den Protagonist*innen? Welche Ausschnitte aus ihrer Umgebung werden in ihre Szenen geschnitten? Wann und mit welcher Wirkung wird Musik eingesetzt? Wie werden dagegen die Erwachsenen inszeniert?