Inhalt
Tobi erhält ein merkwürdiges Päckchen mit einer verschlossenen Kiste. Den Schlüssel dazu hat Marina, seine beste Freundin aus Kindertagen. Die Suche nach ihr führt Tobi nach Vietnam, in die größte Höhle der Welt und in die berühmte Halong-Bucht, wo er Marina samt ihrem Segelboot ausfindig macht. Gemeinsam machen sie sich auf, die Rätsel der Schatzkiste zu lösen. Die Reise führt sie zunächst in die Mongolei, wo sie bei minus 40°C in Ulan Bator die Luftverschmutzung durch die vielen Kohle-Öfen am eigenen Leib riechen und schmecken. Weiter geht es in die Wüste Gobi, wo sie in den Jurten der Nomad*innen übernachten. Von dort führt die Spur die beiden nach Brasilien, in den Regenwald des Amazonas, wo sie beim indigenen Volk der Jupaú zu Gast sind. Der Aktivist Bitate zeigt Tobi und Marina ein Gebiet, das der Brandrodung zum Opfer gefallen ist und erklärt ihnen die globalen Zusammenhänge des Raubbaus im Regenwald. Auf dem ATTO, dem „Amazon Tall Tower Observatory“, entdecken sie schließlich das Geheimnis der fliegenden Flüsse und den größten Schatz unserer Erde.
Umsetzung
Auch im zweiten Checker Tobi-Film führt eine fiktive Story um ein zu lösendes Geheimnis auf eine Abenteuerreise zu realen Wundern rund um den Globus. Die erfundene Schatzsuche mit Verfolgungs- und Sturmszenen setzt spannende Akzente, die es auch jungen Kinogänger*innen erleichtert, ihre Aufmerksamkeit 90 Filmminuten hindurch aufrecht zu erhalten. Dabei steht die inszenierte Story um die beiden europäischen Abenteuerreisenden klar im Mittelpunkt, was eine nähere Beschäftigung mit den bereisten Ländern des globalen Südens (Vietnam, Mongolei, Brasilien) in den Hintergrund treten lässt. Es entstehen Momente, in denen die reale Problematik der Bevölkerung vor Ort zur reinen Kulisse für die fiktiven Abenteuer der Protagonist*innen zu werden droht. Doch die Intention, zumindest ansatzweise dokumentarisch auf Missstände hinzuweisen, ist begrüßenswert. Spätestens durch den Liedtext im Abspann wird die Filmbotschaft deutlich: „Wir werden aufstehen, wir werden rausgehen, und irgendwas bewegen…“. Wünschenswert wäre dabei auch eine kleine Überlegung dazu gewesen, was unsere Abenteuerreisen um die Welt für Konsequenzen für dessen Erhalt nach sich ziehen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Es bietet sich an, die Reiserute der beiden Protagonist*innen auf der Weltkarte nachzuvollziehen und auf die im Film angedeuteten Besonderheiten und Problematiken der einzelnen Länder näher einzugehen. Dabei sollte auf globale Zusammenhänge, etwa auch den Einfluss des CO2-Ausstoßes von Flugreisen auf das Weltklima, hingewiesen werden. Alternativ zu Fernreisen können Abenteuer und sinnvolle Aktivitäten vor Ort ausfindig gemacht werden. Der Kinofilm lädt dazu ein, ihn im Sinne der beiden Konzepte Dokumentieren und Inszenieren zu untersuchen, um herauszufinden, welches die grundsätzlichen Unterschiede sind, wie sie im Film miteinander kombiniert werden und welche Wirkung dadurch erzeugt wird. Warum ist es z. B. in Ordnung, eine fiktive Freundschaft als Auslöser der Reise zu erfinden, während es immens wichtig ist, dass der Aktivist im Amazonasgebiet eine real existierende Person ist? Schließlich kann gemeinsam die Botschaft des Films entschlüsselt werden, indem die Frage nach den unsichtbaren Schätzen des Films (Luft, Freundschaft) geklärt wird.