Inhalt
Im Zentrum des Films steht die 18-jährige Melati aus Indonesien, die aktiv gegen die Plastikverschmutzung ihrer Heimatinsel Bali kämpft, seit sie 12 Jahre alt war. Obwohl sie schließlich –gemeinsam mit hunderten Jugendlichen – ein Plastiktüten-Verbot auf Bali erreicht, weiß sie genau, wie viel noch zu tun bleibt, weil die vorangegangenen Generationen vieles versäumt haben. Schon seit Jahren kämpfen Kinder und Jugendliche für Umwelt und das Klima, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung, den Zugang zu Bildung und Nahrung. Melati macht sich auf den Weg, um andere junge Aktive zu treffen und sich mit ihnen zu vernetzen. Begleitet wird sie dabei von der französischen Regisseurin Flore Vasseur und ihrem Team, die mit BIGGER THAN US eindrucksvoll beweisen, dass hier längst eine weltumspannende Bewegung entstanden ist, die gemeinsam deutlich größer ist als die Summe ihrer Teile.
Umsetzung
Im Zentrum stehen Melatis Begegnungen mit Memory aus Malawi, Winnie aus Uganda, Rene aus Brasilien und dem jungen Syrer Mohamad, der im Libanon eine Schule für geflüchtete Kinder gegründet hat. Mit Xiuhtezcatl spricht sie über den Umwelt-Aktivismus indigener Gruppen und die junge Britin Mary besucht sie auf Lesbos, wo sie als Seenotretterin arbeitet. Wir erfahren viel über das Leben der jungen Aktivistinnen und Aktivisten und es wird deutlich, wie eng diese Themen zusammenhängen. Melati und die anderen werden nicht als „Helden“ dargestellt, auch Zweifel und Erschöpfung hat im Film Raum. Melati, die als Ko-Autorin auch an der inhaltlichen Planung des Films beteiligt war, führt nicht als objektive Moderatorin durch den Film, sondern lädt das Publikum ein, dabei zu sein, wenn sie selbst Entdeckungen macht und Menschen miteinander vernetzt. Die Filmmusik begleitet sie dabei leider manchmal etwas zu dramatisierend.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film endet mit einem klaren Appell an das (junge) Publikum, selbst aktiv zu werden. Melati und die anderen Jugendlichen werden filmisch nicht überhöht, sondern es wird gezeigt, dass auch ihr Engagement mit einer ersten, oft kleinen Entscheidung begonnen hat. Der Film arbeitet ohne klassische Sit-Down Interviews und Erwachsene spielen so gut wie keine Rolle. Stattdessen erleben wir die jungen Protagonistinnen und Protagonisten in ihrem Lebensumfeld im freundschaftlichen Gespräch mit Melati. Wie empowernd diese dramaturgische Entscheidung auf das Publikum wirken kann, lässt sich gut durch einen Vergleich mit Dokumentarfilmen herausarbeiten, in denen ganz klassisch erwachsene Expertinnen oder Experten zu bestimmten Themen interviewt werden. Der Soundtrack, der extra für den Film komponiert wurde, ordnet jeder Hauptperson ein „eigenes“ Instrument zu. Durch eine gezielte Konzentration auf den Score können die Schülerinnen und Schülern den Personen „ihre“ Instrumente zuordnen und untersuchen, wie die Musik die Wahrnehmung der dagestellten Personen prägt.